Interview mit Residenzkünstler Jonas Höschl
Jonas Höschl ist Fotograf aus Regensburg. Er studiert an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und in München. Im August 2021 nahm er für zwei Wochen an der künstlerischen Residenz des Projekts kultur|kontakt|kreativ teil, die er damit verbrachte, Pilsen und die tschechische Medienszene zu erkunden.
Jonas, worum geht es in Deinem Projekt?
Während meiner Zeit besuchte ich hier mehrere lokale Nachrichtenredaktionen - Regionalfernsehen und eine Tageszeitung, wo ich mit Journalist*innen über ihre Arbeit sprach und deren Archive besichtigte. Mich interessierte vor allem die Zeit des Novembers 1989 und wie die damaligen (noch nicht freien) Medien über die Samtene Revolution berichteten bzw. nicht berichteten.
Sprichst Du tschechisch?
Leider nicht. Aber für meine Absicht war das nicht so wichtig. Ich denke darüber nach, die Zeitung in großformatige Bilder zu verwandeln, in denen vor allem das Layout und die grafischen Details herausgestellt werden. Text soll darin gar nicht mehr auftauchen. Außerdem hat mich in der Redaktion von Plzeňský deník eine Redakteurin betreut, die für mich übersetzt hat.
Hast Du außer ihr noch andere Pilsener kennengelernt?
Ja, ich habe mit einer Reihe von lokalen Künstler*innen gesprochen. Ich war u.a. auf einer Ausstellung in der Städtischen Galerie von Michal Škoda & Peter Demek, welche von Silvia L. Čúzyová kuratiert wurde. Andere wurden mir von meiner Matching-Partnerin Markéta Čekanová (Anm. der Redaktion - Pilsner Schriftstellerin und Journalistin) vorgestellt.
Und welche anderen Orte hast Du in Pilsen besucht?
Ich habe z.B. im Dinopark fotografiert. Ich weiß noch nicht, was daraus wird. Ansonsten bin ich ein großer Fan von Pilsner Urquell, daher hoffe ich, dass ich mir noch die Brauerei anschauen kann. Und dann würde ich gerne das berühmte tschechische Gericht „svíčková“ probieren!
Wie findest Du Pilsen?
Es hat einen ähnlichen Charakter wie Regensburg. Aus den zahlreichen Denkmälern, die mir hier begegnet sind, sieht man, was für eine bewegte politische Geschichte es hat.
Wann sehen wir die Ergebnisse Deiner Arbeit?
Ich nehme viel Material und Ideen mit, die ich noch verarbeiten muss. Den endgültigen Output werde ich auf dem Festival im nächsten Frühjahr in DEPO2015 präsentieren. (Anmerkung der Redaktion - April 2022).